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Frauen müssen den Wandel der Kirche mitgestalten

Zu einen spannenden Themenabend mit Maria Hagenschneider, der Autorin des Buches „Es reicht jetzt! Frauen in der katholischen Kirche stehen auf“, hatten am Dienstagabend die Franziskanerinnen Salzkotten ins Geistliche Zentrum eingeladen. Der Vortrag „Kirche wandeln und gestalten durch Geschlechtergerechtigkeit“ wurde im Anschluss lebhaft diskutiert.

Behutsam zeigte die Referentin an einigen Beispielen auf, wie vor allem die Eltern- und Großelterngeneration der Mütter und Frauen durch die Kirche drangsaliert, erniedrigt und entwürdigt wurde. Die bedrückenden Beispiele wurden vom überwiegend weiblichen Publikum durch kurze Erfahrungsberichte nachdrücklich bestätigt. „Wir müssen hier als Frauen neue Wege gehen und unsere frauenspezifischen Kompetenzen mit Kraft in unsere Kirche einbringen“, forderte Hagenschneider. Wandel habe mit „Gehen“ zu tun, sich auf den Weg machen. Auch wenn dieser steinig wäre und zuweilen „ungehorsam“ sei. Papst Johannes XXIII. habe mit seinem Aggiornamento-Wort, die Aktualisierung, die Verheutigung des Glaubens eingefordert.

Unter dem Stichwort „Geschlechtergerechtigkeit“ arbeite sie intensiv an den Fragen der Ungleichbehandlung von Frauen in der Kirche. Der Vatikan habe bis heute nicht die UN-Menschenrechtskonvention unterzeichnet. Die Kirche würde mit naturrechtlichen Argumenten von einer „gerechtfertigten Ungleichbehandlung“ sprechen. Schon am einfachen Beispiel der Frauenpredigt (Laienpredigt) seien die Probleme sichtbar. Hier wäre in der 80er Jahren interessanterweise kirchlicherseits mehr möglich gewesen. Hagenschneider warb dafür, den Gesprächsprozess „Synodaler Weg“ aufmerksam zu verfolgen und den „Befindlichkeitsaussagen“ mancher Amtsträger mit guten theologischen Argumenten, auch aus der feministischen Theologie, zu begegnen.

Text: Ägidius Engel

Foto: ©Pascal Nowak Photography