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Einführung in die 4. Adventswoche

Solidarität ist Liebe. Unser Mitgefühl und unsere Gebete sind bei den Betroffenen des Anschlags in Magdeburg, bei ihren Angehörigen und den vielen Helfenden!

Einführung in die 4. Adventswoche

Wir nähern uns Weihnachten und was läge da näher als das Thema der Liebe Gottes (nach Gedanken von Bischof em. Franz-Josef Bode).

„Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht,
sie bläht sich nicht auf… Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand.
Die Liebe hört niemals auf.“ (aus 1 Kor 13)

„Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft“, ihres Gebärens. Aber auch: Seine Niederkunft. Seine Geburt ist ein Kommen ins Niedrige, ein Kommen in einen Stall, in eine Krippe, am Rande der Stadt, überall Volksmassen und kein Platz in der Herberge. – Die Idylle unserer Weihnachtskrippen, der Sterne und des milden Kerzenlichts wird durchbrochen von dem Niederkommen dieses Kindes.

Des Höchsten Niederkunft, die Liebe des Höchsten, gerade in dieser Zeit lehrt uns, den Glanz des Einfachen wieder zu entdecken – gerade dort, wo die Komplexität der Wirklichkeit so sehr gewachsen ist, aber zugleich auch ihre Zerbrechlichkeit und ihre tiefe Verwundbarkeit.

Auch der hl. Franziskus ließ sich faszinieren von der Abwärtsbewegung Gottes: Der unbegreifliche Gott will sich den Menschen begreiflich machen. Er wird Mensch, um uns auf menschliche Weise anzusprechen. In Jesus von Nazareth zeigt Gott uns sein Gesicht: dass er nämlich ein liebender und barmherziger Gott ist.

Gott wählt die Armut, um mit den Armen eine Freundschaft zu schließen, die nicht herablassend und entwürdigend daherkommt. Der große Gott macht sich klein, um den kleinen Leuten seine Nähe zu zeigen. Er wird berührbar in einem Kind und rührt somit an das Weiche und Zärtliche im Menschen. Vor einem Kind kann man keine Angst haben. Ein Kind entlockt uns ein Lächeln. Ein Kind will umarmt und geliebt werden.

Was Franziskus mit der szenischen Darstellung des Krippenspiels erreichen will, erfüllt sich: „Jesus ist in vielen Herzen vergessen. Durch Franziskus wurde Jesus in den Menschen wieder präsent und sein Bild ihnen neu eingeprägt.“

Franziskus entdeckt auch in der Feier der Eucharistie diese Abwärtsbewegung Gottes auf den Menschen zu. Denn Christus wird in einem kleinen Stück Brot sichtbar und berührbar. Der Mensch muss sich daher nicht durch Leistung zu Gott hocharbeiten. Sondern Gott kommt uns entgegen: Seine liebende Hingabe wird in einem Stück gebrochenen und geteilten Brotes erfahrbar.

Immer wieder staunt Franziskus vor dieser Demut Gottes: Der große Gott macht sich klein als Kind in der Krippe, als Sterbender am Kreuz, als Brot des Lebens in der Eucharistie.

Betlehem steht auch für Armut und Einfachheit. Kenne ich die Sehnsucht nach einem einfachen, liebenden Herzen, das sich kindlich anrühren lässt von einer menschlichen Begegnung, einer Überraschung, einem schönen Erleben in der Natur?

Wenn wir die Liebe Gottes existentiell für uns erkannt haben, wird sie für uns zur positiv drängenden Kraft, diese Liebe weiterzugeben. Innerlich erfüllt, mit glühender Begeisterung, voller Herzenswärme nach außen gehen und andere mitnehmen und anstecken mit einer Liebe, mit der man sich selbst beschenkt weiß.