Die Sehnsüchte der Menschen nach Freiheit, Hoffnung, Vertrauen, Sinn, Heil und Gesundheit sowie letztlich nach einem erfüllten Leben, stellte der Benediktinermönch und Bestsellerautor Pater Anselm Grün OSB am Mittwochabend in den Mittelpunkt seines Vortrages. Vor mehr als 300 Zuhörerinnen und Zuhörern in der Mutterhauskirche in Salzkotten gab er so auch dem neuen Geistlichen Zentrum Franziskus einen besonderen Impuls.
Für Pater Anselm Grün bietet die Botschaft Jesu im Evangelium zahlreiche Antworten auf die Sehnsüchte der Menschen heute. Diese Antworten bestünden aber nicht in einer angestrengten Selbstoptimierung und Überforderung, sondern vielmehr in einer Entlastung und Verwandlung. „Jesu Botschaft ist eine heilende Botschaft“, betonte Anselm Grün und gab in seinem Vortrag zahlreiche Orientierungen, wie dies als Heilung erfahren werden könne. Dabei griff er unter anderem auf Erkenntnisse der Psychologie von Carl Gustav Jung und Viktor Frankl zurück.
Zentral ist für Anselm Grün, dass die Menschen „ohne Schuldgefühle sich selber und Gott erfahren“ können. „Die Botschaft Jesu entlastet uns von der Überverantwortlichkeit und dass wir uns ständig für alles schuldig fühlen“, erklärte er. Es gehe darum, die eigenen Grenzen ernst zu nehmen, denn wer immer alle Erwartungen erfüllen möchte, werde zerrissen. Zu wünschen sei ein authentisches Leben und eine „Einheit mit der Schöpfung, mit Gott und uns selber“.
Die Hoffnung nannte Anselm Grün eine wichtige Tugend, gerade in der heutigen Zeit. Die frühen Christen hätten Hoffnung ausgestrahlt, eine Hoffnung, dass alles verwandelt werde. Wer keine Hoffnung habe, gebe sich hingegen selber auf. Es gehe darum, „die Welt zu sehen und trotzdem zu hoffen“. Das Publikum reagierte auf die Ausführungen von Pater Anselm Grün mit starkem Applaus und viele nutzten im Anschluss die Gelegenheit, Bücher des Autors am Büchertisch signieren zu lassen.